Milben und Zecken

Ohrmilben beim Haustier

von Uwe Kress

Was sind Ohrmilben?

Als Ohrmilben werden verschiedene Milbenarten bezeichnet, die als Parasiten fast ausschließlich in den Ohren von fleischfressenden Säugetieren vorkommen. Sie rufen eine als Ohrräude bezeichnete Erkrankung aus, die mit krustigen Hausveränderungen im Ohr einhergeht. Die Ohrmilbe Otodectes cynotis zählt zu den Räudemilben und befällt vor allem Katzen.

Ohrräude kommt in Deutschland häufig vor. Außer Katzen sind unter anderem auch Hunde und Kaninchen betroffen. Doch können die winzigen Schmarotzer nicht nur geliebte Haustiere, sondern gelegentlich auch Menschen befallen. Die Schädlinge sind nicht so wählerisch.

Ohrmilben: Aussehen, Lebensraum, Entwicklung

Milben sind kleine Spinnentiere, die wie die Insekten zu den Gliederfüßern zählen. Ohrmilben bevorzugen eine feuchte und warme Umgebung. Diese Bedingungen finden sie in der inneren Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang ihres unfreiwilligen Wirtes in idealer Weise vor. Bei einer Körpergröße bis zu einem halben Millimeter sind sie mit bloßem Auge als winzige Punkte gerade noch erkennbar.

Eine Infektion findet normalerweise durch direkten Körperkontakt statt. Ohne Wirt kann sie in trockenen Räumen nur wenige Tage überleben. Bei höherer Luftfeuchtigkeit und übersteht sie jedoch auch mehrere Monate problemlos.

Die Gesamtentwicklung vom Ei zur erwachsenen ("adulten") Ohrmilbe dauert etwa 3 Wochen. In diese Zeit sind ein Larvenstadium und zwei sogenannte Nymphenstadien eingeschlossen, zwischen denen jeweils eine Häutung stattfindet.

Ohrmilbenbefall: Ohrmilben beim Tier erkennen

Haustiere können von verschiedenen Milben heimgesucht werden. Sie können dies jedoch an Hand verschiedener Anzeichen feststellen. So sind Milben beim Hund wie bei der Katze leider häufig und mit unterschiedlichen Gesundheitsproblemen verbunden. Woran können Sie bemerken, ob Ihr vierbeiniger Freund nun Ohrmilben hat?

Die Milbe sticht die Hautoberfläche an und ernährt sich von der austretenden Lymphflüssigkeit. Dadurch bilden sich dunkle, rötlich-braune bis schwarze Krusten von kaffeesatzartiger Beschaffenheit. Gleichzeitig entsteht auch ein starker Juckreiz. Es können beide Ohren betroffen sein oder auch nur eines. Diese Symptome deuten bei Tieren und übrigens auch bei Menschen auf den Ohrmilbenbefall hin. Bei genauem Hinsehen können Sie unter Umständen auf diesen Krusten sogar die Ohrmilben als kleine weiße Punkte entdecken. Allerdings fliehen diese vor Licht, wenn man ins Ohr hinein leuchtet.

Die Tiere können in jedem Alter von Ohrmilben befallen werden. Jedoch sind sehr junge Katzen oder Hundewelpen besonders häufige Opfer. Betroffene Tiere wirken ängstlich, schütteln immer wieder den Kopf und kratzen sich ständig an den Ohren. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es dann zu einem eitrigen Ohrausfluss, der letzten Endes die dunklen Krusten noch verstärkt.

Häufig geht der Befall mit Ohrmilben mit einer zusätzlichen bakteriellen Infektion einher. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich die Milben vom Ohr aus weiter ausbreiten und einen brennenden, juckenden Hautausschlag verursachen. Hier die auffälligen Merkmale auf einen Blick:

  • nicht nur, aber vor allem junge Katzen oder Welpen
  • kratzt häufig an den Ohren oder schüttelt den Kopf
  • dunkle Krusten in der inneren Ohrmuschel
  • eventuell sichtbar als 0,3mm große, weiße, bewegliche Punkte
  • möglicherweise zusätzliche Entzündungen im Ohr

Befall mit Ohrmilben: Behandlungsmöglichkeiten

Um sicherzugehen, dass es sich bei Ihrem Tier tatsächlich um einen Befall mit Ohrmilben handelt, sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner einen Tierarzt zu Rate ziehen. In erster Linie sollten Sie gezielt nach einem Mittel fragen, was den Juckreiz stoppen kann. Hier können Sprays, Shampoos oder Spot-Ons in der Regel gut verwendet werden. Der Arzt kann unter Umständen auch eine Injektion verabreichen.

Aber auch Hausmittel können zur Beruhigung beitragen und den Juckreiz merklich eindämmen. Den Milbenbefall selbst werden Sie damit allerdings kaum stoppen. Als Hausmittel gegen Ohrmilben beim Hund wird manchmal beispielsweise Olivenöl empfohlen. Reiben Sie damit das Fell Ihres Vierbeiners ein und träufeln sie ganz vorsichtig einen Tropfen an jedes Ohr. Achten Sie dabei darauf, dass die Flüssigkeit auf keinen Fall in den Gehörgang fließt. Auch Apfelessig oder Salzwasser können erleichternd gegen den Juckreiz wirken.

Der Tierarzt kann auch andere Ohrerkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen. Ein oft verwendetes und empfehlenswertes Medikament gegen Ohrmilben bei Katzen ist beispielsweise eine Salbe mit Ivermectin. Diese wird vom Tierarzt verschrieben und muss direkt ins Ohr des Tieres aufgetragen werden.

Auch andere Tiere wie Kaninchen oder Frettchen sind nicht vor einem Ohrmilbenbefall gefeit. So stehen auch hier verschiedene Medikamente und Behandlungen zur Verfügung, die individuell mit dem Tierarzt besprochen werden sollten. Ohrräude bei Kaninchen kann beispielsweise auch mit Antiparasitika behandelt werden. Dabei wird ein Mittel wie Ivomec und Dectomax per Spritze injiziert.

Sind Ohrmilben beim Hund ansteckend für den Menschen?

Die ausgewachsenen Parasiten sind nicht wirtsspezifisch. Somit können sie auch zwischen Hunden und Katzen übertragen werden. Oder auch zwischen den Tieren und dem Mensch. Denn auch der Mensch kann gelegentlich von einem Ohrmilbenbefall betroffen sein. Bei Verdacht ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen, der eine genaue Abklärung vornehmen wird.

Es kann es auch leicht zu Verwechslungen kommen, denn auch andere Erkrankungen können ähnliche Symptome hervorrufen. Deshalb sollten Sie im Zweifel stets eine Arztpraxis aufsuchen, um den weiteren Verlauf abzuklären.

Zusammenfassend sollten Sie wissen: Ohrmilben befallen häufig Katzen und Hunde, sind aber auch auf Menschen übertragbar. Sie lösen die Ohrräude aus, was mit starkem Juckreiz verbunden ist. Falls Ihr Haustier befallen wurde, sollte dies unbedingt behandelt werden. Der Ohrmilbenbefall kann weitere ernsthafte Ohrentzündungen auslösen. Für eine sichere Behandlung mit verschreibungspflichtigen Mitteln sollte der Tierarzt hinzu gezogen werden. Und wegen der Ansteckungsgefahr empfiehlt es sich, auch andere Tiere, die mit dem erkrankten Tier in Kontakt waren, gleich mit zu behandeln.

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