Flöhe im Haus oder im Bett?
Flöhe begleiten die Menschheit schon seit Jahrtausenden. Die Parasiten waren mit verantwortlich für die Verbreitung verheerender Seuchen. Werden Flöhe im Haus angetroffen, sollten sie unbedingt bekämpft werden, da sie sich schnell vermehren.
Flöhe in der Wohnung oder gar im Bett sind für viele Menschen eine Horrorvorstellung. Welche Möglichkeiten der Flohbekämpfung oder Hausmittel gegen Flöhe wirksam sind, das erfahren Sie hier. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob Ihre Katze Flöhe hat, oder ob Sie Flohbefall beim Hund feststellen.
Der 1-3 mm große Katzenfloh ist der bei uns an Hund, Katze und Mensch häufigste Floh.
Wie sehen Flöhe aus?
Flöhe (wissenschaftlich "Siphonaptera") sind kleine Blutsauger mit ausgeprägter Fähigkeit zu Sprüngen. Ihre Körpergröße beträgt nur wenige Millimeter. Sie sind von gelblicher, gelbbrauner oder schwarzer Färbung. Flöhe haben kleine Einzelaugen und nicht etwa Facettenaugen wie man sie zum Beispiel von Fliegen und Bienen kennt. Sie tragen kurze Antennenfühler, die sie einklappen können. Sehr kräftig entwickelt sind Mundwerkzeuge. Sie dienen zum Stechen und Saugen bei warmblütigen Wirten. Die Larven des Flohs besitzen weder Augen noch Füße. Eine raupenartige Fortbewegung ist den Larven mit sogenannten Nachschiebern möglich.
Wie leben Flöhe?
Mit ihren besonders starken Hinterbeinen können Flöhe bis zu 50 cm springen. Dadurch gelangen sie leicht an ihre Opfer. Erwachsene Flöhe suchen normalerweise jeden Tage einen Wirt auf , um an eine frische Blutmahlzeit zu gelangen. Dazu befallen sie Säugetiere und Vögel, die sie wieder verlassen, sobald sie satt sind. Sie ziehen sich dann an einen ungestörten Ort in der Umgebung zurück. Ein Wirt wird von diesen sogenannten Nestflöhen meist ausschließlich zur Nahrungsaufnahme aufgesucht und anschließend wieder verlassen. Daher kommt es, dass von einer Flohpopulation inklusive der Larven stets nur etwa 1% an dem befallenen Warmblüter zu finden ist. Dem gegenüber verbleiben sogenannte Pelzflöhe normalerweise im Haarkleid des Wirtes. Flöhe können Hungerzeiten unbeschadet überstehen und bis zu einem Jahr ohne Mahlzeit auskommen.
Was ist eine Flohleiter?
Als blutsaugende Parasiten befallen Flöhe Tiere in der Natur genauso wie auch Haustiere und Menschen. In der Haut ihrer Opfer hinterlassen sie teils heftig juckende Flohbisse, besser gesagt Flohstiche. Ein einzelner Floh kann einen Menschen über Nacht mitunter dutzende Male stechen. Dabei sieht man oft Stiche in einer Reihe, was man als Flohleiter bezeichnet. (Nicht zu verwechseln mit der von Bettwanzen verursachten sogenannten Wanzenstrasse.)
Flöhe haben einen bevorzugten Wirt bei der Nahrungsaufnahme, sind jedoch grundsätzlich nicht wählerisch, um an frisches Blut zu gelangen. So verachten Katzenflöhe Menschen keineswegs, und auch ein Hundefloh oder ein Hühnerfloh trinkt durchaus auch unser Blut. In der Regel werden Flöhe von Menschen oder Haustieren in die Wohnung eingeschleppt. Dabei kommen besonders Hunde und Katzen, aber auch Vögel und Nagetiere in Betracht.
Bei uns sind mehrere Floharten anzutreffen. Dies sind
Vermehrung von Flöhen
Weibliche Flöhe lassen ihre Eier einfach zu Boden fallen. Besonders in Tierlagern, in Matratzen von Betten, in Fußbodenritzen zwischen Dielen oder auf Teppichen kann man sie finden. Nach ein paar Tagen sind die Larven dann bereits geschlüpft. Sie ernähren sich von organischen Substanzen, von Schimmel oder von den Kotbällchen der ausgewachsenen Flöhe. Dann verpuppen sie sich, um in die nächste Phase über zu gehen.
Aus ihrer Verpuppung erwachen sie erst, wenn gewisse Erschütterungsreize zu spüren sind, die auf die Anwesenheit eines Wirtes hinweisen. Bleiben solche Reize aus, kann es mehrere Monate bis zum Schlüpfen dauern. Dieses Verhalten kann zum Beispiel beobachtet werden, wenn eine befallene Wohnung über einen längeren Zeitraum leer stand. Werden die Räume dann wieder bezogen, können Flöhe in Massen gleichzeitig schlüpfen.
Die Generationenfolge braucht lediglich zwei Wochen, wenn die Bedingungen günstig sind.
Gefahren durch Flohbisse
Bei der Nahrungsaufnahme geben Flöhe ein Speicheldrüsensekret in die Wunde ab. Dieses bewirkt, dass das Blut nicht verklumpt und flüssig bleibt. Dadurch können Flohstiche allergische Reaktionen auslösen. Flohstiche rufen oft Papeln mit Rötung in der Haut hervor. Auch starker Juckreiz kann entstehen. Oft werden die betroffenen Personen zu heftigem Kratzen veranlasst. Beim Kratzen entstehen weitere kleine Hautverletzungen, die sich leicht entzünden können. Darüber hinaus können sich Ekzeme bilden.
Das Hauptproblem bei Flohstichen ist jedoch Ansteckungsgefahr, da zahlreiche Krankheiten von Flöhen übertragen werden. So verbreiten Hundeflöhe und Katzenflöhe oft den Bandwurm Dipylidium caninum, der immer wieder vor allem bei Kindern festgestellt wird. Alle Flöhe können bakterielle Erkrankungen übertragen. Beim Blutsaugen kann man von Flöhen mit Beulenpest und Fleckfieber infiziert werden. Am bekanntesten ist sicherlich die Verbreitung des Pesterregers Yersinia pestis. Auch Infektionen mit Staphylokokken, die viele Krankheiten verursachen können werden, werden häufig durch Flöhe ausgelöst.
Zusammenfassung
Die Parasiten haben sich ihrer Umwelt hervorragend angepasst und stellen eine extrem erfolgreiche Lebensweise dar. Dennoch gehören sie selber ebenso zum Ökosystem und bieten wiederum Nahrung für andere Lebewesen.
Durch moderne Bauweise und Haushaltsführung sind Flöhe heute sehr viel weniger häufig anzutreffen als in vergangenen Zeiten. Heutige Bekämpfungsmethoden sind so effektiv, dass ein Flohproblem in der Regeln schnell gelöst werden kann. Die Beschäftigung mit den ehemals allgegenwärtigen Flöhen hat die amüsante Erscheinung des Flohzirkus hervor gebracht, in dem Flöhe mit ihrer erstaunlichen Kraft winzige Wagen ziehen oder Geräte antreiben.
Ähnliche Schädlinge (klick zum Öffnen!)
Flöhe loswerden
Hausmittel gegen Flöhe in der Wohnung
Wenn man Flöhe bekämpfen will, sollte man zunächst Ausmaß und Verteilung des Befalls feststellen. Außerdem ist eine genaue Bestimmung des Flohs von Bedeutung. Dazu kann man eine einfach konstruierte Flohlichtfalle verwenden, die nach Herstellerangaben mit einer Lampe als Wärmequelle Flöhe anlockt. Diese bleiben dann auf der angebrachten Klebefläche haften.
Als erste und wichtigste Maßnahme gegen Flöhe in der Wohnung ist gründliches Saubermachen und vorallem Staubsaugen zu nennen. Die entscheidende Rolle kommt nämlich dem Staubsauger zu, da sowohl Flöhe als auch ihre Larven von ihm aufgenommen werden. Nach der Reinigung der Räume sollte man unbedingt auch darauf achten, dass die Tiere beim späteren Entleeren des Staubbehälters nicht wieder entkommen.
Kontaktgifte oder besser giftfreie Präparate wie zum Beispiel Kieselgur können in den Aufenthaltsbereichen der Flöhe ausgebracht werden.
Die Firma Neudorff vertreibt das sprühfähige Neudo Antifloh AF. Es enthält zwei unterschiedliche Wirkstoffe, die gegen ausgewachsene Flöhe und auch gegen die Larven effektiv sind. Bestimmte natürliche Fettsäuren töten die adulten Flöhe. Eier und Larven hingegen werden durch Methoprene in ihrer Entwicklung gehemmt, was zum Absterben führt. Die Entwicklung des Flohembryos im Ei wird unterbrochen, und es kommt nicht zum Schlupf. Larven sterben aufgrund von Häutungsproblemen ab. Methoprene wirken als Entwicklungshemmer gezielt gegen Insekten und sind für Säugetiere weniger gefährlich.
Flohbekämpfung
Als Insekten tötendes Spray gegen Flöhe empfiehlt sich MC KPS 500 Es ist gebrauchsfertig und hat eine schnelle Sofortwirkung. Der Wirkstoff ist ein rein pflanzliches Pyrethrum Extrakt, das aus verschiedenen Chrysanthemen Arten gewonnen wird. Wie man nachweisen konnte, wurde dieser bereits in der Antike als Insektenvernichtungsmittel genutzt. Er baut sich unter Lichteinwirkung in kurzer Zeit ab. Dadurch ist das Kontaktinsektizid sehr anwenderfreundlich. Es wirkt auf das Nervensystem der Flöhe und ruft nach einem kurzeitigen Erregungszustand Koordinationsstörungen, Lähmung und Tod hervor. Die Wirkung tritt sehr rasch ein und führt innerhalb weniger Minuten zur Bewegungsunfähigkeit.
Auch Blattanex Spezialspray von der Firma Bayer wirkt auf das Nervensystem der Insekten. Bei diesem Mittel beruht die Wirkung auf den Substanzen Imiprothrin und Cyphenothrin.
Um Flöhe zu bekämpfen, haben sich auch noch weitere Kontaktgifte bewährt. Dazu sollen hier folgende genannt werden: Killgerm Anti-Insekt RTU, anwendungsfertig, 500 ml, Bayer Fliegen Spray, Contra Insect Fliegen Spray, Contra Insect Ungezieferpuder und Ungeziefer Puder Universal.
Bitte achten Sie streng darauf, dass die hier aufgeführten Präparate keinesfalls mit Lebensmitteln in Kontakt kommen dürfen.
Um den Erfolg der Maßnahme abzusichern, sollt die Behandlung mit einem Kontaktinsektizid nach etwa ein bis zwei Wochen wiederholt werden.
Auch mit dem alternativen und garantiert wirkstofffreien Einsatz von Ultraschallgeräten werden von Anwendern Erfolge vermeldet. Die Geräte geben Töne in so hohen Frequenzen ab, dass sie für das menschliche Ohr unhörbar sind.
Hausmittel gegen Flöhe
Floh Spray gegen Ungeziefer
Mit dem Ungeziefer Spray hat man einen Schutz für mehrere Monate. Er wirkt gegen Flöhe und andere Schädlinge. Man sprüht die Ruhestelle des Haustieres oder andere Aufenthaltsorte der Parasiten mit dem Mittel ein. Bei Kontakt mit dem Floh Spray verenden diese. Wie alle Insektizide mit Vorsicht und genau nach der mitgelieferten Anwendungsempfehlung einsetzen!
Flöhe, Eier und Larven bekämpfen
Neudo Antifloh AF Spray von Neudorff enthält zwei verschiedene Wirkstoffe und bekämpft sowohl die erwachsenen Flöhe als auch deren Larven. Für adulte Flöhe sind gewisse natürliche Fettsäuren tödlich. Sowohl Larven als auch Floheier sterben durch Methoprene ab, das in den Organismus eindringt und die Weiterentwicklung stört. Larven bekommen Häutungsprobleme und die Flohembryos schlüpfen nicht. Der Entwicklungshemmer hat eine selektive Wirkung auf Insekten. Die Gefahr für Säugetiere ist beschränkt.
Flöhe aus der Wohnung entfernen
Mit dem Ungeziefer Fogger hat man einen Insektizid Vernebler, der auch Flöhe in Ritzen, Spalten und Verstecken erreicht. Zur Anwendung muss der Raum für einige Stunden hermetisch verschlossen werden. Im Anschluss ist gründliches Lüften erforderlich. Das Mittel tötet alle Schadinsekten im Raum zuverlässig ab. Bei unsachgemäßem Gebrauch ist der Fogger auch für Menschen durchaus gesundheitsschädlich, daher sollte man die Bedienungsanleitung peinlich genau beachten.
Flöhe im Haus vertreiben
Ultraschallgeräte sollen Insekten mit einem störenden Pfeifgeräusch vertreiben, welche für Menschen nicht wahrnehmbar ist. Ein Blick in die Artikel Bewertungen bein Amazon zeigt: Nach Rückmeldungen von Kunden war ein kleinerer Teil der Anwender nicht von der Wirksamkeit der Geräte überzeugt. Der Großteil jedoch war tatsächlich sehr zufrieden und bewertete mit 5 von 5 Sternen.
Der Hund hat Flöhe?
Flohbefall beim Hund sollte dringend behandelt werden, da die Parasiten sich rasch vermehren. Dazu muss der übliche Aufenhaltsplatz des Haustieres gründlich gesäubert und schädlingsfrei gemacht werden. Die Insekten im Fell des Vierbeiners entfernt man vorteilhaft mit einem pflegenden Hundeshampoo, welches gleichzeitig nachhaltigen Schutz bietet.
Flohbefall bei Hund und Katze bekämpfen
Das weißliche Pulver wird in und unter die Lager der Haustiere verteilt. Auch andere Stellen in der Wohnung, an denen sich Ungeziefer aufhalten oder verstecken kann, werden damit behandelt. Kieselgur wirkt gegen Flöhe, indem es durch seine kristalline Struktur die Schutzschicht auf ihrer Körperoberfläche beschädigt. Durch den Kontakt mit dem Mittel trocken sie daraufhin aus und gehen ein. Für Menschen und Haustiere ist Kieselgur nicht giftig.
Quellen und Empfehlungen
Bundes umweltamt
Ausführliche Informationen über den Gesundheits- und Hygieneschädling vom Bundesumweltamt.
Apotheker zeitung
Dieser recht umfangreiche Artikel in der Deutschen Apotherzeitung geht besonders auf die Möglichkeiten ein, die eine Behandlung mit Medikamenten und anderen Mitteln bietet. Auch auf den ganzjährigen Befall bei Tieren wird eingegangen.
Bettwanzen erkennen und bekämpfen
Bettwanze „Cimex lectularius“
Hygieneschädling
Wie Sie Wanzen in der Wohnung, im Bett erkennen, bekämpfen und loswerden können! Bettwanzenbisse…
Filzlaus
Die Filzlaus (auch „Schamlaus“) Pthirus pubis, Hygieneschädling
Ein unangenehmer Parasit, zum Glück jedoch ohne weiteres Gesundheitsrisiko. Die Ansteckung erfolgt durch intimen Körperkontakt. Mittel zur Filzläuse Behandlung, Hausmittel, Filzläuse bekämpfen
Ohrmilben beim Haustier
Ohrmilben „Otodectes cynotis“
Hygieneschädling
Medikamente und Hausmittel gegen Ohrmilben bei Hund, Katze und Kaninchen. Ist Ohrräude ansteckend?
Rote Vogelmilbe
Rote Vogelmilbe „Dermanyssus gallinae“, Hygieneschädling
Wird auch Hühnermilbe, Geflügelmilbe oder Blutmilbe genannt. Etwa 1 mm großer Parasit. Befällt Wildvögel und Zuchtvögel wie Hühner und Tauben, aber auch Säugetiere und Menschen (Fehlwirte). Wie kann man die Rote Vogelmilbe erfolgreich bekämpfen? Welche wirksamen Mittel gibt es? (Hausmittel? Kräuter?)
Kopfläuse- was tun?
Kopflaus „Pediculus humans captits“
Hygieneschädling
Wie sieht eine Kopflaus aus? Info Larve, Eier, Nissen, Übertragung. Läuse bekämpfen, natürliche Mittel…
Milben allgemein
Milben „Acari“: Ob Hausstauballergie, Skabies („Krätze“), Zeckenbefall oder Spinnmilben an der Zimmerpflanze – in all diesen unterschiedlichen Fällen gehören die Verursacher alle zur selben Familie. Wie kann man Milben erfolgreich bekämpfen. Welche Mittel gegen Milbenbefall, wie gut wirken Hausmittel.