Mottenschutz

Motten können in unterschiedlichen Bereichen der Wohnung vorkommen. Besonders häufig treten hier die Kleidermotten und die Lebensmittelmotten in Erscheinung. Doch welcher Schutz kann gegen die störenden Motten erfolgreich eingesetzt werden? Wir haben mit dem Schädlingsexperten Kai Westermeier die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Die Kleidermotten - Effektive Schutzmaßnahmen

Kleidermotten siedeln sich gerne in Kleiderschränken an und fressen hier Löcher in Pullover, Bettwäsche, Mäntel und Co. Die Tiere sind zwar sehr klein, dafür aber überaus lästig. Die böse Überraschung kommt oft, wenn die eingelagerten Winter- oder Sommerklamotten aus den Tiefen des Schrankes hervorgeholt werden. Klebrige Gespinste und unregelmäßige Löcher deuten auf einen Befall mit Kleidermotten hin.

Um dies zu verhindern und die Kleidung effektiv gegen die Tiere zu schützen, sollten Schränke immer geschlossen sein. Dies gilt insbesondere für die warmen Sommermonate. Tagsüber sollte durch Stoßlüften für frische Luft gesorgt werden. Wenn die Fenster lange offen stehen oder ständig gekippt sind, können Motten auf diesem Weg in die Wohnung gelangen.

Getragene Kleidung sollte niemals offen im Raum liegen. Bereits geringfügige Schweißspuren werden von den Motten gerochen und ziehen sie magisch an. Darüber hinaus sollte Kleidung in regelmäßigen Abständen auf Mottenbefall überprüft werden. Wenn die Kleidung öfter bewegt wird, kann so verhindert werden, dass weibliche Motten dort ihre Eier ablegen.

Teppiche, die aus natürlichen Materialien gefertigt sind, sollten gründlich und regelmäßig mit dem Staubsauger abgesagt werden. Der genutzte Staubsaugerbeutel sollte ebenfalls regelmäßig entsorgt werden.

Kleidung, die über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird, wie beispielsweise spezielle Sommer- oder Winterkleidung, sollte in luftdichten Beuteln eingelagert werden.

Der Keller oder die Garage wird von den Motten auch gerne genutzt, um in die Wohnräume zu gelangen. Auch an diesen Orten sollten Textilien also entsprechend gegen Motten geschützt werden. Hier sind beispielsweise Gartenauflagen zu nennen, die mit Kissen- oder Auflageboxen gegen einen Befall geschützt werden sollten. Ein Beutel Lavendel im Kleiderschrank oder in den Aufbewahrungen helfen dabei, die Motten von diesem Ort fernzuhalten, denn den Lavendelgeruch mögen die Tiere überhaupt nicht.

Biologischer Schutz gegen Kleidermotten

Die Kleiderschränke mit Lavendel auszuhängen, ist eine der besten Schutzvorkehrungen gegen Motten. Die Lavendelsäckchen können in Eigenregie hergestellt werden oder im Handel günstig erworben werden.

Den gleichen Effekt bringt übrigens Zedernholz, allerdings ist der ausströmende Geruch dabei nicht ganz so intensiv. Die Ringe aus Zedernholz sind übrigens wesentlich länger haltbar, wenn das Holz in regelmäßigen Abständen etwas aufgeraut wird. Auch Zedernholz-Öl ist als Mottenschutz gut geeignet.

Ebenfalls sind im Handel Pheromonfallen erhältlich, die an den betreffenden Stellen platziert werden können. So kann immer wieder kontrolliert werden, ob ein Mottenbefall vorliegt. Zum Bekämpfen von Kleidermotten sind diese Fallen jedoch nicht geeignet, weil nur männliche Tiere angelockt werden.

Beim ersten Anzeichen von Motten kann teure Kleidung in der Regel noch gerettet werden, wenn diese für circa zehn Tage in der Gefriertruhe gelagert und dann in einem nicht befallenen Raum aufbewahrt wird. Die Kälte zerstört Motteneier und Larven. Die Kleidung ohne die Kältebehandlung anderweitig zu lagern birgt die Gefahr, dass einzelne Motteneier in den nächsten Kleiderschrank wandern.

Motten sind Kleinschmetterlinge mit kleinem Kopf und großen Augen.

Die Lebensmittelmotten

Viele Menschen werden es kennen: die Müsli-Packung wird geöffnet und es flattert ein kleines, weiß-braunes Tierchen heraus. Wenn in der Packung auch noch weiße Fäden zu finden sind, dann liegt höchstwahrscheinlich ein Befall mit Lebensmittelmotten vor. Diese Motten sind zwar nicht direkt schädlich, vermehren sich allerdings in einem rasanten Tempo und hinterlassen im Essen unappetitliche Rückstände. Oft sind unterschiedliche trockene, eingelagerte Nahrungsmittel von dem Befall betroffen, wenn diese nicht luftdicht verpackt sind.

Vorbeugen von Anfang an

Als Vorbeugung gegen einen möglichen Mottenbefall sollte bereits beim Einkauf darauf geachtet werden, ob in den Lebensmitteln mögliche Gespinste sichtbar sind.

Sämtliche Lebensmittel, welche die Motten gerne mögen (vor allem getreidehaltige Lebensmittel), sollten direkt nach dem Kauf in luftdichte Behälter umgefüllt werden. Selbst wenn ein Nahrungsmittel trotz Kontrolle kontaminiert sein sollte, breitet sich der Befall nicht aus.

Zusätzlich sollten sämtliche Regale und Vorratsschränke möglichst hygienisch sauber gehalten werden, sodass keine Krümel frei herumliegen und mögliche Mottenlarven Nahrung finden. Wer dann noch die Schränke ab und an mit Essig auswischt und die Ritzen ordentlich aussaugt, hat schon den größten Schritt gegen Lebensmittelmotten im eigenen Haushalt unternommen.

Hausmittel zur Vorbeugung

Es gibt darüber hinaus auch einige Hausmittel, mit denen man einem Befall mit Lebensmittelmotten vorbeugen kann.

Natron

Eine einfache Mottenfalle kann mit Natron hergestellt werden. Dafür müssen vier Teile Backpulver oder reines Natron mit einem Teil Mehl vermischt werden. Anschließend wird diese Mischung in einem Gefäß neben die Vorräte gestellt. Die Motten werden ihre Eier in der Natronfalle ablegen. Dort schlüpfen die Larven auch, allerdings können sie durch das Natron nicht überleben.

Wichtig ist, solch eine Natronfalle abseits des Fensters zu platzieren, damit nicht Motten von draußen abgelockt werden. Wählen Sie am besten die andere Ecke der Küche zum Aufstellen.

Nelken

Gegen Motten können ebenfalls Gewürznelken oder Nelkenöl eingesetzt werden. Motten mögen diesen Geruch nämlich überhaupt nicht. Neben den Vorräten sollten also einige Nelken verteilt werden oder Holzklammern mit etwas Nelkenöl betropft werden. Hier kann ebenfalls Teebaum- oder Lavendelöl genutzt werden.

Lorbeerblätter

Der Geruch der Lorbeerblätter wird von den Lebensmittelmotten ebenfalls gemieden. Hier müssen lediglich ein paar Lorbeerblätter zwischen den Vorräten verteilt werden. Sobald der Duft nachlässt, sollten die alten Blätter allerdings gegen neue ausgetauscht werden.

Lavendel

Lavendelsäckchen sind auch für die Küche geeignet. Wegen ihres starken Geruchs sollten sie aber nicht direkt neben Lebensmittel platziert werden. Gegen 1-2 Säckchen oben auf dem Küchenschrank oder zwischen den Töpfen spricht dagegen nichts.

Ein Befall mit Lebensmittelmotten - Was ist zu tun?

Sollten Sie trotz aller vorbeugenden Maßnahmen einen Befall mit Lebensmittelmotten feststellen, so muss als erster Schritt die Ursache beseitigt werden. Häufig liegt diese Ursache in offenen Lebensmitteln, von denen sich die Motten ungehindert weiter ausbreiten können. Besonders beliebt sind neben allen getreidehaltigen Produkten auch Tee, Kräuter, Schokolade, Nüsse, Hülsenfrüchte oder Kakao.

Um die Motten zu beseitigen sollten alle vorhandenen Nahrungsmittel auf einen Befall überprüft werden. Die Lebensmittel müssen samt Packung vollständig entsorgt werden, wenn Fäden oder Raupen in ihnen zu finden sind.

Alle Schränke, Behältnisse und Schubladen müssen mit einem Lappen, der in Essig getränkt wird, gründlich gereinigt werden. Ein guter Schutz gegen einen zukünftigen Mottenbefall ist es, alle Lebensmittel in dicht verschlossene Gläser oder luftdichte Vorratsdosen abzufüllen.

WICHTIG: Nicht ausreichend sind hier Plastiktüten, da sich die Motten hier regelrecht durchfressen können.

Es dauert circa einen Monat, bis die Larven sich verpuppen, daher können auch nach einer ausgiebigen Reinigungs- und Beseitigungsaktion noch Tiere übrig bleiben. Ist dies der Fall, muss die Reinigung noch einmal wiederholt werden, sodass keinerlei Motten mehr in der Wohnung herumschwirren.

Darüber hinaus können auch in der Küche die vorgenannten Pheromonfallen aufgestellt werden. Allerdings ziehen diese, wie bereits erwähnt, lediglich die männlichen Motten an, weshalb dies keine endgültige Lösung des Mottenproblems darstellt.

Das beste Mittel gegen einen Lebensmittelmottenbefall in der Küche sind Schlupfwespen als rein biologische Wunderwaffe. Die kleinen, fürs Auge unsichtbaren wespenartigen Insekten zerstören in parasitierender Weise die Motteneier und sorgen zuverlässig für eine saubere Küche.

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