Silberfischchen im Haus
Silberfischchen besitzen im Gegensatz zum größten Teil der Insekten keine Flügel. Sie werden zu den sogenannten Ur- Insekten gezählt. Ihr lateinischer Name ist Lepisma saccharina.
Viele Menschen empfinden Silberfischchen in der Wohnung als unappetitliches Ungeziefer. Tatsächlich gibt es aus unserer Sicht zwei Seiten an ihnen. Silberfischchen können uns einerseits nützlich sein und andererseits auch Schaden verursachen. Wenn sie nicht gerade in großer Zahl auftreten, sind sie im Allgemeinen jedoch eher als Lästlinge zu bezeichnen denn als Schädlinge. Doch wie kann man Silberfische wirksam bekämpfen? Und gibt es zum Silberfische Loswerden Hausmittel? Tatsächlich haben wir ein paar interessante Dinge über die kleinen Tiere zu berichten.
Silberfischchen sind nah verwandt mit den Ofenfischchen oder Ofenfischen. Diese sind jedoch viel seltener anzutreffen. Gelegentlich treten sie in Bäckereien auf. In Lebensmittelbetrieben sollte man Silberfische jedenfalls nicht dulden.
Silberfischchen erkennen
Silberfischchen sind nicht schwer zu erkennen. Sie erreichen eine Größe von 7 bis 12 Millimeter. Zudem sind sie mit langen, feinen Antennen ausgestattet, die aus einzelnen Gliedern bestehen. Der Hinterleib der Silberfische ist deutlich schmaler als der Brustabschnitt und verjüngt sich nach hinten hin. Am Körperende befinden sich drei borstenartige Fortsätze.
Falls Sie wissenschaftlich interessiert sind: es handelt sich um die beiden Afterraife oder Cerci und das dazwischen liegende Terminalfilum. Die seitlichen Afterraife entsprechen übrigens den beiden "Zangen", die Sie vielleicht schon einmal am Hinterleib eines Ohrenkneifers gesehen haben.
Der komplette Körper der Silberfischchen ist mit winzigen Schuppen bedeckt. Diese Schuppen sind sehr glatt und reflektieren das Licht. Sie sind verantwortlich für das silberig-weiße Aussehen der Tiere- ein wahres Silber Insekt! Diese Besonderheit hat ihnen dann auch zu ihrem deutschen Namen verholfen.
Wo leben Silberfischchen?
Silberfischchen sind nachtaktiv und scheuen das Licht. Sie sind weltweit verbreitet. Auch wenn sie hierzulande schon in Vogelnestern nachgewiesen wurden, trifft man sie in Mitteleuropa normalerweise nicht in der Natur an. Nur in Häusern und Wohnungen finden sie das feuchtwarme Klima vor, auf das sie angewiesen sind, und dort besonders in Badezimmern. Sie fühlen sich bei Temperaturen von 25 bis 30 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent am wohlsten. Sie können ein Alter von 2 bis 5 Jahren erreichen. In dieser Lebensspanne häuten sich die die Tiere 20 bis 40 Mal.
Silberfischen ernähren sich vor allem von zucker- und stärkehaltigen Lebensmitteln wie Zucker, Mehl oder Grieß. Allerdings sind sie sogar dazu in der Lage, Cellulose-haltige Materialien wie Pappe und Papier zu verdauen. Dementsprechend verursachen sie auch Schäden an Tapeten, Büchern oder ähnlichem, an denen man dann Lochfraß vorfinden kann. Sollten die Nahrungsmittelvorräte mal knapp werden, kann ein Silberfisch sogar bis zu 300 Tage ohne Nahrung auskommen.
Übertragen Silberfische Krankheiten?
Grundsätzlich können Lebensmittel durch die Urinsekten mit Keimen verunreinigt werden. Jedoch werden nach bisherigen Erkenntnissen keine Krankheiten direkt übertragen. Silberfischchen sind also kein direktes, sondern nur ein indirektes Gesundheitsrisiko. Auch können sie Menschen weder beissen noch stechen. Und keine Sorge- Silberfischchen im Bett werden Sie nur im unwahrscheinlichsten aller Fälle vorfinden.
Sind Silberfischchen nützlich oder schädlich?
Je nachdem... Einzelne Silberfischchen können kaum Schaden anrichten. Als Ungeziefer kommen Silberfische nahezu in jeder Wohnung vor. Man findet sie in der Wohnung vor allem im Badezimmer oder in der Küche. In diesen Räumen herrscht ein warmes, feuchtes Klima und dunkle Ecken zum Verstecken. Dennoch nehmen wir Menschen die kleinen Mitbewohner oftmals gar nicht wahr. Da die Insekten nachtaktiv sind, werden sie meist nur entdeckt, wenn beispielsweise im Bad das Licht eingeschaltet wird. Dann lassen sich manchmal noch einige von ihnen beobachten, wie sie Schutz unter Schränken suchen.
Allerdings handelt es sich bei Silberfischchen sowohl um Hygieneschädlinge, als auch um Materialschädlinge. Sie können beispielsweise in Bibliotheken enorme Schäden anrichten, wenn sie wertvolle Werke und Bücher zerstören. Sie können Buchseiten, aber auch Tapeten komplett durchlöchern. Stärke- oder zuckerhaltige Vorräte wie Grieß, Mehl oder Haferflocken und andere Lebensmittel können durch Silberfische mit Krankheitskeimen verunreinigt werden.
Haben Silberfische einen Nutzen?
Silberfischchen ernähren sich unter anderem auch von Milben oder Schimmelpilzen, sie sich an den Wänden und Tapeten absetzen. Zudem stehen auch Haare und abgefallene Hautschuppen des Menschen auf ihrem Speiseplan. Dementsprechend verputzen die kleinen Tierchen verschiedenste Dinge, die uns Menschen schaden können.
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Silberfischchen bekämpfen
Silberfische loswerden, Hausmittel
Um Silberfischchenerfolgreich bekämpfen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So werden Sie vermutlich in den meisten Fällen ohne professionellen Service zurecht kommen. Nur bei außerordentlich starkem Befall werden Kammerjäger Kosten bei Silberfischen auf Sie zukommen.
Wenn Sie Silberfische in der Wohnung finden, ist es sinnvoll, erst einmal die Befallsstärke mit der Hilfe von Klebefallen festzustellen. Diese Fallen enthalten einen giftfreien Lockstoff, der für mehrere Wochen wirksam ist. Angelockte Schädlinge bleiben auf der Klebefläche der Falle haften. Die Anzahl lässt Rückschlüsse auf die Dichte der Population zu.
Zur direkten Silberfischchen Bekämpfung kommen Kontaktinsektizide in Frage. Diese werden möglichst in den Verstecken und Schlupfwinkeln der Tiere ausgebracht. Für den Nicht- Fachmann haben sich vor allem Mittel bewährt, die als Wirkstoff Pyrethrum Extrakt beinhalten. Dieser Stoff zerfällt unter Lichteinwirkung in einigen Wochen bis Monaten und ist dadurch recht anwenderfreundlich. Dennoch ist darauf zu achten, dass er nicht mit Lebensmitteln in Verbindung kommt. Für Katzen und Wasserbewohner ist er giftig.
Pyrethrum wird aus Chrysanthemenblüten hergestellt und ist als natürlicher Insektenvernichter bereits seit 2000 Jahren in Gebrauch. Das Mittel geht bei Kontakt in das Nervensystem der Silberfischchen über. Es ruft sehr schnell erst eine starke Erregung, danach Koordinationsstörungen hervor. In wenigen Minuten ist das gelähmt und Insekt bewegungsunfähig. Der Tod tritt bald darauf ein.
Als völlig giftfreie Methode, was man gegen Silberfischchen tun kann, ist die Bekämpfung mit Kieselgur oder mit fossilem Plankton. Diese Stoffe schädigen die Schutzschicht der Körperoberfläche der Lästlinge, was zu einem Austrocknen des Körpers führt. Für Menschen und Haustiere sind Kieselgur und fossiles Plankton dagegen absolut ungefährlich.
Eine weitere Möglichkeit, mit der man Silberfische loswerden kann, stellen Köderdosen mit Fraßködern dar. Aufgrund der geschlossenen Form mit nur kleinen Eintrittsöffnungen sind sie für Haushalte mit Kindern oder Haustieren geeignet. Sie können sowohl zur akuten Bekämpfung eingesetzt werden, aber auch zur Vorbeugung nicht nur gegen Silberfischchen, sondern auch gegen Kellerasseln und anderes Ungeziefer.
Weiterhin gibt es die alternative Möglichkeit, Ultraschall gegen Silberfischchen einzusetzen. Für menschliche Ohren ist Ultraschall nicht wahrnehmbar. Anwendermeinungen gehen allerdings auseinander, jedoch gibt es viele von der Wirksamkeit überzeugte Nutzer.
Mittel gegen Silberfischchen
Silberfische Falle
Die Klebefalle ist geeignet, um Silberfischchen zu fangen. Der giftfreien Lockstoff zieht die Tiere an. So können sie sicher nachgewiesen werden. Außerdem deutet die Anzahl der gefangenen Tiere lässt auf die Befallstärke hin.
Silberfischchen entfernen
Die für Menschen und Haustiere völlig ungiftige Kieselerde ist effektiv wirksam gegen Insekten und Kleinlebewesen. Der Wirkstoff schädigt auf mechanische Weise ihre Körperoberfläche und bewirkt dadurch ein inneres Austrocknen. Ganz ohne Gift und chemische Zusätze wirkt Kieselerde gegen Silberfischchen und viele andere Schädlinge.
Quellen und Empfehlungen
Die Zeit
Biologische Besonderheiten von Silberfischchen, von denen es über 400 Arten gibt, bringt dieser Artikel der "Zeit" ans Licht.
Silberfische und andere Urinsekten
Der Nabu informiert über interessante Aspekte von Urinsekten, wozu auch die kleinen Silberfischchen gehören.
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