Brotkäfer - Stegobium Paniceum
Der kleine Brotkäfer (Stegobium Paniceum) ist ein klassischer Vorratsschädling sowie ein Hygieneschädling. Man findet ihn fast auf der ganzen Welt, aber nur wo es auch Menschen gibt. Er macht sich über alles her, was Stärke enthält. Befallene Lebensmittel sind gesundheitsgefährdend verschmutzt und sollten nicht mehr verwendet werden.
Wie kann man den Brotkäfer loswerden? Schauen wir uns das Insekt und sein Verhalten einmal genauer an.
Wie sieht ein Brotkäfer aus?
Der Brotkäfer (Stegobium Paniceum) wurde früher auch Bücherwurm genannt. Er wird bis zu drei Millimeter lang. Sein Chitinpanzer hat eine rotbräunliche Färbung. Charakteristisch ist eine Art Halsschild, das den Kopf ähnlich einer Kapuze umschließt. Die Larven des Brotkäfers sind weiß mit braunem Kopf und behaart. Sie werden etwa fünf Millimeter lang.
Brotkäfer erkennen
Brotkäfer ernähren sich von trockenen Tier- und Pflanzenteilen. Normalerweise leben sie im Verborgenen. Deshalb bemerken wir meistens zuerst die Fraßschäden, die uns auf seine Anwesenheit aufmerksam machen. Auch anhand der Gespinstfäden, die Teile der Lebensmittel zusammenhalten, kann man ihm auf die Schliche kommen. Wenn Brotkäfer sich in einer Vorratsdose entwickelt haben, kann man den Käfer aber auch an der Gefäßwand antreffen, wo er nach Wegen sucht, um auszufliegen. Karton und ähnliche Stoffe durchnagt er, wobei er kleine runde Löcher hinterlässt. Der Befall fällt häufig dann auf, wenn stecknadelartige Löcher in Lebensmittelpackungen in Erscheinung treten. Diese entstehen, wenn sich frisch geschlüpfte Käfer frei fressen. Da sie gute Flugfähigkeiten haben, können sie sich leicht im ganzen Haus verbreiten.
Lebensweise des Brotkäfers
Brotkäfer Weibchen legen innerhalb von etwa 3 Wochen insgesamt etwa 100 Eier ab. Nachdem die Larven geschlüpft sind, fressen sie sich durch die Lebensmittel, in denen zuvor die Eier abgelegt worden waren. In einem Zeitraum von etwa 3 Monaten häuten sich die Larven des Brotkäfers mehrere Male. Dann spinnen sie schließlich ihren ovalen Kokon mit Hilfe der sie umgebenden Nahrung. Darin verpuppen sie sich. Der erwachsene Brotkäfer hat eine Lebensdauer von bis zu zwei Monaten.
Innerhalb eines Jahres bringt der Brotkäfer etwa drei Generationen hervor. Für die Vermehrung benötigen Brotkäfer Temperaturen von 15 bis 34 Grad Celsius. Zudem benötigen sie ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend fühlen sie sich ausgerechnet in den Wohnungen der Menschen sehr wohl. Dort findet man sie nicht selten in Küche oder Vorratskammer. Wo viele Bücher gelagert werden oder vielleicht ein altes Lebkuchenherz an der Wand hängt, finden Sie den Brotkäfer aber auch in anderen Räumen des Hauses.
Der Brotkäfer ist ein sogenannter Kulturfolger. Man trifft ihn generell nur dort an, wo auch Menschen leben. Und tatsächlich ist er auch fast überall vertreten, wo Menschen leben. Er kann gut fliegen und wird von Licht angelockt. Dabei gelangt er durch Fenster und andere Öffnungen in die Häuser, wenn diese offen stehen oder nicht gut schließen.
Schadwirkung des Brotkäfers
Der Brotkäfer gilt als Vorrats- und als Hygieneschädling. Die Käfer übertragen zwar nicht direkt Krankheiten, verunreinigen jedoch menschliche Vorräte dermaßen, daß sie ungeniessbar werden. Befallene Lebensmittel sind mit den Fäkalien und anderen Hinterlassenschaften des Schädlings verschmutzt. Darüber hinaus können sich in den befallenen Lebensmitteln auch Milben und Schimmelpilze leichter vermehren. Die Vorräte sind dann jedenfalls nicht mehr zum Verzehr geeignet und müssen entsorgt werden.
Beliebt beim Brotkäfer sind Gemüsebrühewürfel, Schokolade, Gewürze, Trockenfisch oder auch Tierfutter. Aber auch Salzteiggebäck und sogar Chiliflocken sind vor ihm nicht sicher. Sogar Verpackungsmittel aus Papier und Pappe werden durchfressen. Gefährdet sind vor allem Lebensmittel, die länger gelagert werden. Brotkäfer im Kleiderschrank machen sich gelegentlich auch über andere Gegenstände her, die Stärke enthalten.
Bevorzugte Nahrung von Brotkäfern:
Aber auch Bibliotheken können durch starke Vermehrung von Brotkäfern gefährdet sein. Einen entsprechenden Artikel über das Augsburger Stadtarchiv finden Sie weiter unten. Bei massivem Vorkommen von Brotkäfern sollte das Hinzuziehen eines professionellen Schädlingsbekämpfers in Betracht gezogen werden
Im Übrigen kann die Anwesenheit von Brotkäfern auch auf eine erhöhte Luftfeuchte hinweisen. Der Grund dafür kann auf verborgene Baumängel zurückzuführen sein. In diesem Fall können größere bauliche Massnahmen notwendig sein.
Der Brotkäfer als Teil des Ökosystems
Der Brotkäfer kommt nur selten in freier Natur vor. Am wohlsten fühlt er sich dort in Vogelnestern. Er kann sich bei kalten Temperaturen zwar nicht vermehren, diese aber durchaus überleben. Gefährdet ist die Art der Brotkäfer nicht. Den Brotkäfer zu bekämpfen oder Fallen für Brotkäfer aufzustellen ist daher unproblematisch.
Zusammenfassung
Der rotbräunliche Brotkäfer (Stegobium Paniceum) ist nur drei Millimeter klein. Durch ihn verursachte Schäden jedoch können umfangreich sein. Er ernährt sich von totem Holz und trockenen Nahrungsmitteln und ist ein Vorrats- und Hygieneschädling. Er fühlt sich am wohlsten in menschlichen Haushalten und kommt im Freien nur selten vor.
Sorgen Sie vor und lagern Sie Lebensmittel stets sachgerecht. Langfristig aufzubewahrende Dauernahrungsmittel sollten stets
untergebracht werden. So können Sie einen Schädlingsbefall durch den Brotkäfer oder andere am besten verhindern. Weitere Bekämpfungsmassnahmen sind dann in der Regel meist gar nicht nötig.
Ähnliche Schädlinge (klick zum Öffnen!)
Brotkäfer Bekämpfung
Brotkäfer im Haus
Maßnahmen zur Bekämpfung des Brotkäfers sollten auf jeden Fall beinhalten, dass man befallene Vorräte entsorgt. Auch scheinbar nicht betroffene Lebensmittel sollten eingehen untersucht werden. Um zu verhindern, dass sich die Schädlinge noch weiter verbreiten, sollten die Lebensmittel vor der Entsorgung dekontaminiert werden. Dazu erhitzt man sie für eine Stunde im Backofen auf mindestens 60° Celsius. Alternativ kann man sie auch für mehrere Stunden bei -18° C im Tiefkühlfach lagern. Anschließend sollte man sowohl die eigentlichen Behälter, als auch die Vorratsschränke oder Lagercontainer einer gründlichen Reinigung sollte unterziehen.
Im Weiteren ist darauf zu achten, Lebensmittel stets in dicht schließenden Behältern wie Schraubgläsern oder Vorratsdosen aus Kunststoff aufzubewahren. Dabei sollten sie sowohl trocken als auch kühl gelagert werden.
Mit einem speziellen Lockstoff, einem sogenannten Pheromon, kann die Anwesenheit des Brotkäfers nachgewiesen werden. Der Stoff ist geruchlos und für Menschen absolut ungefährlich. Er wirkt nur auf Brotkäfer und ist mindestens 6 Wochen aktiv. Der Lockstoff ist in einem Versandgeschäft erhältlich.
Lebensmittel sollten stets in gut verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, um einen Befall zu verhindern. Falls eine darüber hinaus gehende Bekämpfung des Schädlings erforderlich sein sollte, ist dies mit verschiedenen insektiziden oder auch giftfreien Mitteln möglich.
Beispielsweise kann die direkte Bekämpfung der Brotkäfer mit fossilem Plankton wirkungsvoll sein. Das Mittel führt bei Kontakt mit Insekten zu einem Austrocknen und Absterben, da er die Körperoberfläche beschädigt, die sogenannte Kutikula. Für Menschen und Haustiere ist der Stoff absolut ungefährlich.
Das gleiche Wirkprinzip liegt bei natürlicher Kieselsäure vor. Damit es wirkt, sollte man es nach Möglichkeit in die Verstecke der Käfer bringen. Dies lässt sich einfach und gründlich mit einem Druckstäuber erledigen.
Brotkäfer - was tun?
Im Wohnbereich eines Hauses kann man dem Brotkäfer mit einer flüssigen Zubereitung aus Kieselsäure oder fossilem Plankton zu Leibe rücken. Ein entsprechendes Präparat finden Sie weiter unten. Beide Mittel sind auch als Pulver im Handel. In dieser Form lassen sie sich effektiv und einfach mit dem Druckstäuber ausbringen.
Auch der Einsatz natürlicher Öle wie vom Teebaum oder vom Niembaum ist möglich und für andere Hausbewohner bei normaler Anwendung unschädlich.
Um Brotkäfer zu bekämpfen, kommen darüber hinaus auch Kontaktinsektizide in Frage. Diese werden nach Möglichkeit in die Verstecke der Käfer gebracht. Für den Laien haben sich vor allem Mittel bewährt, die Pyrethrum Extrakt als Wirkstoff beinhalten. Dieser Stoff zerfällt unter Lichteinwirkung in recht kurzer Zeit und ist dadurch sehr anwenderfreundlich.
Dennoch sollte er nicht mit Lebensmitteln in Verbindung kommt. Und für Katzen und Wasserbewohner ist er giftig. Pyrethrum wird aus Chrysanthemenblüten hergestellt und ist als natürlicher Insektenvernichter bereits seit 2000 Jahren in Gebrauch.
Das Mittel geht bei Kontakt in das Nervensystem der Brotkäfer über. Es ruft sehr schnell erst eine starke Erregung, danach Koordinationsstörungen hervor. In wenigen Minuten ist das Insekt gelähmt und bewegungsunfähig. Der Tod tritt bald darauf ein.
Wichtig beim Umgang mit jeder Form von Isektiziden: Bitte beachten Sie jeweils genau die Anwendungsempfehlungen des Herstellers. Auf keinen Fall dürfen Lebensmittel mit Insektengift in Kontakt kommen. Sie könnten dabei auf gefährliche Weise kontaminiert werden.
Welche Mittel gegen Brotkäfer
Brotkäfer Falle
Mit einer Klebefalle können herumlaufende Brotkäfer festgehalten werden, so dass man sie bestimmen und nachgeweisen kann. Der hier verwendete Lockstoff ist nicht spezifisch, so dass auch andere Schädlinge oder Insekten angelockt werden. Die Häufigkeit und die Anzahl der gefangenen Exemplare lässt Rückschlüsse auf die Intensität des Befalls zu.
Spray gegen Brotkäfer
Ceraflor Ungezieferspray mit Barrierewirkung ist ein bewährtes Mittel zur gezielten Flächenanwendung. Gegen den Brotkäfer, seine Larven und andere kriechende Gliedertiere wirkt es sofort und dauerhaft. Mit der Pumpflasche ist eine einfache Verteilung möglich.
Das Insektizid ist für den Gebrauch im Haushalt zugelassen und vom Anwender sehr einfach einzusetzen. Ceraflor Ungezieferspray hat eine sehr geringe Giftwirkung auf Menschen und Haustiere. Es sollte aber umsichtig eingesetzt werden. Die Flüssigkeit darf nicht in Gewässer gelangen, da der Wirkstoff Deltamethrin für Wasserorganismen langfristig sehr giftig ist. Link zum Sicherheitsdatenblatt.
Brotkäfer loswerden
Wie bereits weiter oben beschrieben, ist fossiles Plankton für Menschen nicht gesundheitsschädlich. HOTREGA Ungeziefer Puder hat eine rein biophysikylische Wirkung. Es bekämpft Brotkäfer durch seine stark trocknenden Eigenschaften.
Das Streumittel ist ein reines Naturprodukt. Es besteht aus 100% natürlichen Kieselalgen und ist absolut gift- und chemiefrei. Zur Herstellung werden fossile Sedimente, die als Kieselgur bezeichnet werden, sehr fein zermahlen. Kieselgur besteht aus den natürlichen, kieselsäurehaltigen Schalenpanzern der Kieselalgen (Diatomeen).
Daher ist HOTREGA Ungeziefer Puder im Haushalt vielen anderen Mitteln vorzuziehen.
Gegen den Brotkäfer und andere Insekten wirkt es sehr zuverlässig. Das Mittel kann mittels der feinen Tülle direkt aus der Kunststoffflasche in Schlupfwinkel und auf den Laufwegen des Käfers und seiner Larven verteilt werden.
Insektizid Vernebler
Mit dem Ardap Fogger können kleinere Räume, Zimmer, Schränke und Container gründlich von Insekten befreit werden. Das freiwerdende Gas sollte einige Zeit in dem dafür möglichst dicht verschlossenen Raum wirken können. Danach ist gründliches Lüften erforderlich. Das Gas sollte keinesfalls eingeatmet werden. Die Methode ist sehr effektiv, da alle Schlupfwinkel und Verstecke der Brotkäfer und ihrer Larven erreicht werden können. Um erfolgreich gegen den Brotkäfer vorzugehen und zugleich eine mögliche Gesundheitsgefährdung zu vermeiden, sollte man sich unbedingt genau an die beiliegende Bedienungsanleitung halten.
Insektizid Pulver
Mit dieser Stäubepumpe werden pulverförmige Mittel gegen Brotkäfer gründlich und bequem ausgebracht. Mittel wie Kieselgur oder fossiles Plankton können gleichmäßig über Flächen und in Schlupfwinkel verteilt werden. Durch den Luftdruck der Pumpe werden auch enge Ritzen und andere Verstecke mit dem Mittel erreicht. Druckrohr und Düse sind hervorragend geeignet, auch schwer erreichbare Stellen zu bestäuben.
Quellen und Empfehlungen
Plage im Stadtarchiv
Dieser Artikel der Augsburger Allgemeinen Zeitung berichtet über den Brotkäfer Befall des Augsburger Stadtarchivs und die dadurch notwendig gewordenen, umfangreichen Bekämpfungsmassnahmen.
Umwelt bundesamt
Auf dieser Seite geht das Umweltbundesamt auf Vorratsschäden durch Brotkäfer ein. Nach einer Beschreibung folgt das typische Verhalten des Schädlings sowie eine Gefahrenabschätzung.
Holzwurm- was tun?
Nagekäfer in der Wohnung, HolzwurmDer Gemeine Nagekäfer (auch „Gewöhnlicher Nagekäfer“ oder „Holzwurm“,
Australischer Teppichkäfer
Australischer Teppichkäfer - So wird man ihn los Australische Teppichkäfer sind in unseren
Kugelkäfer bekämpfen
Kugelkäfer im Haus, BuckelkäferDer Buckelkäfer ist ein Insekt, das zwar weltweit vorkommt,
Parkettkäfer
Parkettkäfer - So wird man ihn los Beim Parkettkäfer (Lyctus linearis) handelt es
Hefekäfer- was tun?
Hefekäfer, Moderkäfer im Haus bekämpfenHefekäfer gehören zu den Moderkäfern, lateinisch Latridiidae. In
Gefleckter Pelzkäfer
Der Gemeine oder Gefleckte PelzkäferDer kleine Gemeine Pelzkäfer, auch "Gefleckter Pelzkäfer" genannt,